Cellulite

Veränderung des Bindegewebes der Unterhaut - Krankheit der Schönheit

Studien zufolge handelt es sich bei der Cellulite um eine metabolische Störung des Unterhautfettgewebes von Oberschenkeln und Po, seltener auch Bauch. Voraussetzung für die Entwicklung einer Cellulite ist eine bestimmte Gewebsstruktur. Während das Unterhautfettgewebe bei Frauen nur durch feine vertikale Septen (Abgrenzung) in größere parallel angeordnete Kammern unterteilt wird, führen bei Männern zusätzliche Querverbindungen zu einem kräftigen Bindegewebe mit kleinen diagonal angeordneten Kammern. Den Startschuss für die Dellen gibt die Einlagerung von Depotfett in die Zellen der weiblichen Subcutis (unter der Haut). Dick geworden, zwängen sich diese durch die zarten, elastischen Kollagenfasern des weiblichen Unterhautgewebes hindurch und werden beim Kneiftest an der Hautoberfläche als Orangenhaut sichtbar. Werden diese Fettpölsterchen nicht sofort bekämpft, verändert sich auch der Stoffwechsel der Subcutis: Es kommt zu Abflussstörungen von Blut und Lymphe, deren Folge Ödeme und Durchblutungsstörungen sind. Gleichzeitig verdicken und verhärten die Kollagenfasern zu festen Bindegewebssträngen. Sie verursachen schließlich das "gepolterte" Aussehen der Haut - typisches Merkmal der fortgeschrittenen Cellulite.

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Ursachen

Neben der genetischen Disposition für ein schwaches Bindegewebe sind hohe Östrogenspiegel, übergewicht und Bewegungsmangel für die Entstehung einer Cellulite von Bedeutung. Fachleute halten das Östrogen für den wichtigsten ätiologischen (schuldig) Faktor. Zum einen leidet die überwiegende Mehrheit der Frauen an einer Cellulite; zum anderen beginnt die Entwicklung erst nach der Pubertät, und schließlich verstärken sich die Symptome während Schwangerschaft und Stillzeit sowie unter einer Östrogenbehandlung.

Therapeutische Möglichkeiten

Da es sich bei der Cellulite um ein multifaktorielles (viele Faktoren) Geschehen handelt, gibt es auch mehrere therapeutische Angriffspunkte. An erster Stelle steht die Vermeidung von Faktoren, die eine Cellulite auslösen oder ihre Entwicklung unterhalten bzw. beschleunigen. Das bedeutet vor allem: 1- Übergewicht vermeiden oder abbauen. Dabei helfen vernünftiges Essen ( wenig Fett und Kohlenhydrate ) und regelmäßige Bewegung. 2- Sportliche Aktivitäten haben noch weitere positive Effekte auf die Orangenhaut. Zum einen wird die Muskulatur kräftiger und das Bindegewebe straffer, zum anderen verbessern sich Durchblutung und Stoffwechsel der Subcutis, also genau jene Faktoren, die fortgeschrittenen Veränderungen verursachen. 3- Ein weiterer therapeutischer Ansatz sind mechanische oder physikalische Behandlungsmethoden. Hier sind neben der Iontophorese, die ein tieferes Eindringen von therapeutischen Salben oder Ölen in die Subcutis ermöglichen soll, vor allem Methoden zur Anregung des Lymphabflusses zu nennen. Während Saugpumpmassagen, wie sie in Kosmetikinstituten angeboten werden, nur einen geringeren Effekt haben, kann dann die regelrecht durchgeführte manuelle Lymphdrainage äußerst erfolgreich sein. Ziel dieser Behandlung ist es, das Lymphsystem zur Mehrarbeit anzuregen, so dass es einen Sog auf die gestauten Gewebeteile ausübt und die Ödemflüssigkeit über die Lymphgefäße dann abfließen kann. Der Therapieerfolg kann gesteigert werden, wenn nach Abschluss der Massage bestimmte Drainagesalbe aufgetragen wird. Ihre Inhaltsstoffe wirken sich regulierend auf den Lymphfluss aus und führen zu einer Reinigung und Entschlackung des betroffenen Gewebes. Ausgerechnet die Maßnahme, für die Frauen das meiste Geld ausgeben, haben die geringste Wirkung: pharmakologische Substanzen in Form von Cremes, Gels, Salben, Bädern und Packungen. Zwar wirken Stoffe wie Silizium regulierend auf den Zellstoffwechsel des Bindegewebes, und Efeuextrakte verbessern die Mikrozirkulation. Ihr großer Nachteil ist jedoch, dass sie kaum oder gar nicht bis in die entsprechenden Schichten der Subcutis eindringen, um dort eine Wirkung zu erzielen. Als "letzte Rettung" wird häufig die Liposuktion (Fettabsaugung) angepriesen. Bei diesem operativen Eingriff wird großflächig das Fett unter den Orangenhautarealen abgesaugt, anschließend werden die Fettzellen entfernt und die verhärteten Bindegewebsstränge durchtrennt. Unter der Voraussetzung, dass ein erfahrener Operateur am Werke war, kann dadurch die Kontur der Oberschenkel verbessert werden. Das Phänomen der Orangenhaut bleibt allerdings bestehen.

Fazit

Das Fazit, das sich bei strenger Prüfung aller therapeutischer Maßnahmen ziehen lässt, ist für viele Frauen ernüchternd. Wundermittel gibt es nicht. Wenn sich trotz Vorbeugung eine Cellulite gebildet hat, brauchen die Betroffenen viel Geduld, um langfristig mit Gewichtsabnahme die geblähten Fettzellen zu verkleinern und mit Bürstenmassagen und Lymphdrainage Stoffwechsel und Durchblutung zu normalisieren.
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